Anfang Juli brachte Baumpandaweibchen Cosima im Krefelder Zoo Nachwuchs im Doppelpack zur Welt. Beim ersten öffentlichen Fototermin musste das Zwillingspärchen nun zum Wiegen antreten. Knapp zwei Kilogramm bringen die kleinen Pandageschwister jeweils auf die Waage. Außerdem überzeugten die flauschigen Bären das Pflegerteam beim Gesundheitscheck mit kräftigen Tatzenhieben von ihrer guten Entwicklung.
Baumpandas werden im Chinesischen "Hun-ho" genannt, was so viel heißt wie "Feuerfuchs". Der Lebensraum des Bären mit dem auffallend roten Fell ist die Himalaja-Region. Sie sind geschickte Kletterer und können Bäume auch kopfüber hinabsteigen. Vermutlich leben nur noch 20.000 Tiere in freier Wildbahn. Baumpandas werden blind und nur mit weichem Flaum behaart geboren. In den ersten Monaten werden sie intensiv von ihrer Mutter betreut und verlassen den Bau nicht. Erst mit etwa drei Monaten machen sie erstmals eigene Erkundungsgänge. Auch die Krefelder Jungtiere werden nun langsam mobil.
Pandamama Cosima ist übrigens keine Unbekannte. Sie kam 2007 aus einem norditalienischen Zoo nach Krefeld und machte zunächst als Ausbrecherin Schlagzeilen. Mehrere Male verließ sie das Gehege und musste mit Hilfe der Feuerwehr aus den umliegenden Bäumen gefangen werden. In den kommenden Wochen werden sich nun auch ihrer Jungtiere vermehrt draußen zeigen. Dort kann man die flauschigen Kerle dann beim Klettern beobachten.
Maya, Große Ameisenbärin und hauptberuflich Publikumsliebling im Zoo Krefeld, bezieht ein neues Zuhause im Jesperhus Junglezoo in Dänemark. Eigentlich sollte die junge Ameisenbärin, die von Hand aufgezogen wurde, erst Mitte September umziehen. Nun ließen sich aber zwei Transporte günstig miteinander verbinden und so reiste Maya schon am Donnerstag ab. An Bord ihres Spezialtransporters war auch ihr neuer Weggefährte, ein junger Großer Ameisenbär aus dem Zoo Zürich. Die beiden sollen nach einer Eingewöhnungsphase gemeinsam in der neuen Anlage Jesperhus Junglezoo leben.
Vom Flaschenkind zum Star
Am 13. November 2010 kam Maya zur Welt. Sie war das erste Baby bei den Großen Ameisenbären nach 47 Jahren Haltung. Doch nach zehn Tagen stellte sich heraus, dass Mayas Mutter nicht genug Milch hatte, um das Jungtier zu ernähren. Das Zooteam entschloss sich zu einer Handaufzucht. Baby Maya zog mit einem Gewicht von nur 1.000 Gramm bei Tierpflegerfamilie Dio ein, samt Brutkasten und Babyflasche. In den folgenden Wochen entwickelte sich Maya zu einem Star. Sie bekam ihren eigenen Internetauftritt und ihre öffentlichen Fütterungen an Sonntagen zogen hunderte Besucher an. Etwas größer geworden ging Maya schon mal im Schmetterlingshaus spazieren, wobei sie ihre Nase für neue Reize trainierte, und vor vier Monaten zog sie in das Affentropenhaus um. Hierhin kam Ziehmutter Sabine Dio nur noch abends zum Spielen und Kuscheln. Maya war so gut wie erwachsen, wog etwa 35 Kilo und war fast so groß wie ihre Eltern. Eine Vergesellschaftung mit ihrer Mutter war nicht mehr möglich, denn Große Ameisenbären sind Einzelgänger und es besteht keine Bindung zwischen Eltern und erwachsenem Nachwuchs.
Abschiedsschmerz - nur einseitig
Handaufzuchten sind immer schwierig, denn die Tiere dürfen sich nicht auf den Menschen fixieren. Das würde für beide Beteiligten zum Problem. Wenn das Tier sich selbst für einen Menschen hält, sieht es Tierpfleger später entweder als Paarungspartner oder Rivalen an. Und das veränderte Verhalten stört erheblich, wenn ein Zusammenleben mit Artgenossen geplant ist.
Mayas Verhalten ist voll und ganz artgerecht. Sie wurde früh genug "abgenabelt" und Ziehmutter Sabine Dio ist professionell genug, Distanz zu wahren. Trotzdem fiel ihr der Abschied schwer. "Mal sehen, wann wir mit der Familie einen Besuch in Dänemark planen. Immerhin weiß ich, dass meine Kleine es dort gut haben wird“, meint Sabine Dio und schaut dem Transporter beim Verlassen des Zoos wehmütig hinter her.
Fast ein halbes Jahr lang mussten sie warten. Jetzt durften die beiden halbstarken Jaguar-Jungtiere, die im September 2010 im Krefelder Zoo zur Welt kamen, zum ersten Mal in ihrem Leben auf Grasböden schleichen, Spuren in feuchter Erde hinterlassen und unter freiem Himmel auf Bäume klettern. Erstmals nämlich trauten sich die Großkatzen nach viel Schnee und kalten Temperaturen in ihr Außengehege und sind jetzt endlich auch für Besucher sichtbar.
Zuerst machte Jaguarmutter Bess eine ausführliche Erkundungsrunde durch das Gehege, bevor sie ihre jetzt fünf Monate alten Jungtiere dazu holte. Erst vorsichtig, dann mutiger gingen die kleine Katze und der Kater schließlich auf Entdeckungstour. Jetzt gehören Baumklettern und Wälzen in großen Grasbüscheln zur Lieblingsbeschäftigung der Jungtiere, die immer noch keinen Namen haben.
Nur Vater Porgy darf am Familienausflug im Außengehege nicht teilnehmen. Da die Tiere Einzelgänger sind, wäre eine Zusammenführung von Vater und Kindern zu riskant.
Sie hat die ersten kritischen Wochen überstanden und auch schon etwas zugenommen. Die kleine Maya – ein Ameisenbärbaby – wird derzeit im Krefelder Zoo von Tierpfleger Sven Dio und seiner Frau Sabine liebevoll von Hand aufgezogen. Das Tier war am 13. November 2010 zur Welt gekommen und zunächst schien alles gut zu laufen. Obwohl es die erste Geburt für Ameisenbärinmutter Santina war, machte sie alles richtig und schon bald saß das Baby, wie bei Ameisenbären üblich, auf ihrem Rücken. Doch zehn Tage später fanden die Pfleger das Jungtier morgens ausgekühlt in der Schlafbox neben der Mutter. Nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen, das Baby zur Mutter zurück zu setzen, entschloss sich das Zooteam zu einer Handaufzucht. Maya ist seit 45 Jahren der erste im Zoo Krefeld geborene Große Ameisenbär.
Jetzt richtet sich der Tagesablauf der vierköpfigen Familie Dio ganz nach der kleinen Maya. Neben dem Herd steht der Brutkasten, das Sofa ist über und über mit großen Handtüchern bedeckt und für den notwendigen Körperkontakt trägt Sabine Dio die Kleine auch schon mal stundenlang durch die Wohnung. Allein sechs mal am Tag gibt’s Futter. Die Babynahrung besteht aus Milchaustauschfutter für Hunde und Fencheltee zum Anrühren. Nach der Fütterung folgt eine Bauchmassage, denn auch für eine gesunde Verdauung müssen die Ersatzeltern sorgen. „Meine Erfahrungen mit zwei Kindern sind mir durchaus hilfreich. So habe ich letzte Woche sofort gemerkt, dass die Kleine eine Verstopfung hat“, erzählt Sabine Dio.
Die Große Ameisenbärin Santina ist mit ihren 10 Jahren für eine Erstgeburt nicht mehr die Jüngste. Normalerweise gebären die Tiere ihren ersten Nachwuchs im Alter von 2 – 3 Jahren. Daher liegt die Vermutung nahe, dass sie für eine erfolgreiche Jungtieraufzucht nicht genügend Milch produziert hatte.
In der freien Wildbahn leben Große Ameisenbären in Graslandschaften in Mittel- und Südamerika. Tagsüber rollen sich die nachtaktiven Tiere in Erdmulden zusammen und decken sich mit dem ausladenden, buschigen Schwanz zu. Jungtiere werden bis zu sechs Monate auf dem Rücken der Mutter getragen. Hauptnahrung sind Termiten, deren Bauten mit den äußerst scharfen Vorderfußkrallen geöffnet werden. Mit der bis zu 50 Zentimeter langen Zunge werden die Termiten herausgeangelt. Auch Maya übt schon täglich mit ihrer Zuge. Häufig landet sie dabei allerdings in Nase oder Ohren ihrer Pflegeeltern.
Fünf bis sieben Monate, so schätzt Zoosprecherin Petra Schwinn, wird Maya bei ihrer Ersatzfamilie bleiben. Später werde sie wahrscheinlich in einen anderen Zoo umziehen. Für Besucher ist Maya live zwar nicht zu sehen, aber auf der Website des Zoos Krefeld hat sie bereits eine eigene Seite bekommen. Hier werden regelmäßig neue Bilder und Infos zu ihrer Entwicklung eingestellt.
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