Sumatra-Orang-Mann © Zoo Leipzig

Der Lebensraumverlust ist dramtisch und der illegale Fang von Jungtieren für den nationalen und regionalen Markt immer noch umfangreich. Der Borneo-Orang ist bedroht (Rote Liste: ENDANGERED), der Sumatra-Orang hochbedroht (CRITICALLY ENDANGERED).

Der internationale Handel ist durch CITES-Anhang I eingeschränkt.

Verbreitung: Borneo und Sumatra.

Haltung in VDZ-Zoos:
Sumatra-Orang (Pongo (p.) abelii): Basel, Berlin-Zoo, Dortmund, Dresden, Duisburg, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Leipzig, München, Neunkirchen, Osnabrück,

	Borneo-Orang-Frau im Zoo Krefeld© PD, VDZ

Stuttgart, Zürich

Borneo-Orang (P.(p.) pgygmaeus): Berlin-Zoo, Duisburg, Köln, Krefeld, Münster, Rostock, Wien
Ferner gibt es noch einige vereinzelte Unterart-Hybriden sowie eine Gruppe im Zoo Wuppertal, mit denen aber nicht mehr gezüchtet wird

Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm wird vom Zoo Karlsruhe koordiniert (CB).

Besonderes: Primatologen sind Weltmeister im Beschreiben

	Fixpunkt Schlafnest: Orang in Hängematte im Tierpark Hagenbeck © PD, VDZ

neuer Tierarten. Aufgrund genetischer Analysen befördern sie bisher als Unterarten akzeptierte Taxa in den Rang von Arten und spalten so eine bestehende Art jeweils in mehrere neue auf, die sie eventuell wiederum in neue Unterarten unterteilen. So erging es auch dem Orang-Utan: Früher als eine Art betrachtet wurden seine beiden Unterarten, der Sumatra- (Pongo abelii) und der Borneo-Orang (Pongo pygmaeus) zu vollen Arten erhoben und der Borneo-Orang wurde in drei Unterarten aufgeteilt:
P. p. pygmaeus aus Nordwest-Borneo
P. p. wurmbii aus Zenral-Borneo
P. p. morio aus Nordost-Borneo.

	Borneo-Orang-Mann (Pongo p. pygmaeus) im Zoo Krefeld © PD, VDZ

Würde man beim Menschen dieselben Kriterien anlegen, gäbe es zahlreiche Menschenarten und –unterarten. Nur würde, wer immer dies täte, als Rassist verfemt. Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse sind allerdings den Orangs selbst nicht geläufig: wenn sie die Möglichkeit haben, verpaaren sie sich fröhlich über Art- und Unterartgrenzen hinweg und zeugen fruchtbare Nachkommen.

Im Zoo wurden die Orangs ursprünglich ohne Rücksicht auf ihre Herkunft zusammengehalten, was zu zahlreichen Borneo-Sumatra-Mischlingen führte. 1991 beschloss das EEP-Komitee, je eine reine Borneo- bzw. Sumatrapopulation zu erhalten. Die vorhandenen Unterart-Mischlinge wurden

	Sumatra-Orang-Mann (Pongo p. abelii) im Zoo Leipzig © PD, VDZ

sterilisiert und so von der Zucht ausgeschlossen. Heute machen Mischlinge noch etwa 8 % des europäischen Bestandes aus. Dass im Jahr 2004 der Borneo-Orang in neue Unterarten aufgeteilt werden sollte, war natürlich nicht vorauszusehen, somit gibt es in den Zoos heute einen „Borneo-Einheits-Orang“.

In der Natur leben heute noch etwa 7'300 Sumatra-Orangs. Durch die Ansiedlung konfiszierter Tiere wurde im Bukit Tigapuluh National Park ein neuer Bestand von etwa 70 Tieren begründet. Vom Borneo-Orang gibt es noch etwa 40-60'000 Tiere, die Gebiete von etwa der doppelten Fläche der Schweiz besiedeln.

	Sumatra-Orangs im Zoo Neunkirchen - Photo Zoo Neunkirchen

Wie Orang-Utans gehalten werden (Beispiele):
Pongo-Land im Zoo Leipzig
ZoORANGerie - Dschungelanlage für Orang-Utans im Allwetterzoo Münster
Orang-Utan-Haus im Tierpark Hagenbeck

PD - 18.12.2008; 01.07.2009

zoo; tierpark; wildpark; wildlife park; animal park, parque animalier, parc zoologique; zoológico; biologie; wildtierhaltung; tierart