Nach Brand im Karlsruher Zoo : Feuerschutz im Nilpferdhaus: Sensoren melden Rauchgase

Abgetaucht. Berlins Nilpferde genießen ihr Wasserbecken – beim Brand in Karlsruhe gingen die Tiere einfach unter Wasser. Weil sie aber auch dort nicht lange überlebt hätten,... - Foto: dpa

Wie sicher ist der Berliner Zoo? Nach dem Brand im Karlsruher Tierpark werden nun auch die Vorkehrungen in Tierhäusern und Pavillons überprüft.

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Berlin - Die Flammen schlugen hoch aus dem Streichelgehege, Holzställe brachen zusammen, 26 Ponys, Schafe, Alpakas, Ziegen und Esel starben in Rauch und Feuer: Das Branddrama im Karlsruher Zoo, bei dem am Sonnabend, wie berichtet, die gesamte Streichelzooanlage vernichtet wurde, hat auch in Berlin die Verantwortlichen im Zoologischen Garten und Tierpark alarmiert. „Was war in Karlsruhe die Brandursache?“, fragen sich die Fachleute – und gehen zugleich die eigenen Sicherheitsvorkehrungen durch. Denn in Tierunterkünften gibt es viele Brandrisiken wie Wärmelampen oder spezielle Bodenheizungen.

Nach Einschätzung von Heiner Klös, Kurator des Zoologischen Gartens, sind die Kriterien für Brandschutzregeln und -einrichtungen in Zoo und Tierpark „sehr hoch“.

Alle Tierpfleger seien geschult, dass man beispielsweise unter Wärmelampen in Terrarien, Kleintierkäfigen oder Brutkästen nichts Brennbares wie Heu und Stroh legen darf. Dadurch war erst im September im Reptilien- und Vogelhaus des Zoos im österreichischen Linz ein Feuer ausgebrochen. Riesenschildkröten, 60 Kilo schwer, und mehrere Kronenkraniche konnten in letzter Sekunde herausgebracht werden. Die Schildkröten hatten eine Rauchvergiftung, sie wurden mit Beatmungsgeräten reanimiert.

„Alle Elektrogeräte, die bei uns an Steckdosen hängen, lassen wir jährlich überprüfen“, sagt Heiner Klös. Egal, ob es sich um Gehegetechnik oder die Kaffeemaschine eines Pflegers handelt. Kritisch betrachtet werden laut Klös dann auch alle Verkabelungen bis zu Doppelsteckern oder Verlängerungsschnüren, um Schmorbrände durch Überlastungen auszuschließen. Fehlerschutzschaltungen sollen gleichfalls dieses Risiko mindern. In regelmäßigen Abständen kontrolliert zudem die Feuerwehr alle Tierhäuser auf mögliche Gefahrenquellen.

Damit ein Brand schnell entdeckt wird, sind alle Ställe mit Rauchmeldern ausgestattet, größere Tierhäuser wie das Elefantenhaus haben zudem umfangreiche Brandmeldeanlagen. Deren Sensoren öffnen im Notfall automatisch Klappen, durch die Qualm abziehen kann. So werden die Tiere zumindest im ersten Moment vor Rauchvergiftungen geschützt. Viele Tierarten haben allerdings auch eigene Sensoren, die sie sichere Orte aufsuchen lassen. Als die Flammen in Karlsruhe aufs benachbarte Dickhäuterhaus übergriffen, tauchten die Nilpferde kurzerhand ins Becken ab und entzogen sich so dem Rauch. Pfleger ließen aber dann das Wasser auslaufen, um sie ins Freie zu locken. Die Elefanten wurden unterdessen hinausgeführt. Sie seien „ruhig und gelassen“ gewesen, hieß es.

Sprinkleranlagen wie in Kaufhäusern gibt es im Zoo und Tierpark nicht, „dafür aber viele Hydranten und Zufahrtswege für die Feuerwehr“, sagt Heiner Klös. In Karlsruhe geht die Polizei jetzt Hinweisen auf eine mögliche Brandstiftung nach. Auch dieser Gefahr versucht man in Berlin vorzubeugen: In Zoo und Tierpark sind nachts Wachschützer unterwegs. Im Zoo wohnen zudem traditionell mehrere Mitarbeiter zwischen Gehegen. „Das sind unsere besten Wächter“, sagt Heiner Klös. An einen größeren Brand in Berlins Zoos in den vergangenen Jahrzehnten kann er sich nicht erinnern.

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