Elefanten-Tagebuch 2009
Mittwoch, den 4. Juni
Ein She Min - © Zoo Emmen
     
“Frühlingsprinz” sorgt für großartiges Finale
 Die Geburt von Ananda, „Sohn des Größten“, ist schon mehr als ein Jahr her. Seine Geburt war Anlass für den Start dieses Weblogs über die Elefanten des Zoo Emmen. Mit dem heutigen Weblog schließen wir diese Periode ab und was können wir uns Schöneres vorstellen, als dieses Ende mit einer weiteren Geburt zu beschließen? Denn tatsächlich hat am Samstag, den 23. Mai, Ma Yay Yee ihren ersten Sohn zur Welt gebracht. Das zwanzigste (!) Elefanten-Baby des Zoo Emmen ist ein kleiner, rosa Knirps und wiegt nur etwa 70 Kilo. Er ist so klein, dass er sich anstrengen und sehr flink sein muss, um von der Muttermilch genügend abzubekommen. Seine Mutter hilft ihm manchmal sogar dabei, indem sie sich in eine Vertiefung setzt, damit ihr Neugeborenes die Zitzen besser erreichen kann. Sonst ist der Kleine aber schon ein recht flottes Kerlchen. Wir haben für ihn den Namen „Frühlingsprinz“ gewählt. Frei in die burmesische Sprache übersetzt, heißt das Ein She Min. Dieser Name war einer der vielen originellen Vorschläge, die Besucher auf der Tier-Website einer regionalen Zeitung eingereicht haben.
 
Mit der Geburt unseres „Frühlingsprinzen“ endet nun auch das Weblog über die Elefanten des Zoo Emmen. Wir beabsichtigen aber, dass der Blog weitergeführt wird, mit dem Unterschied, dass nun eine andere Abteilung des Zoos an die Reihe kommt. Darüber aber bald mehr...
     
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Mittwoch, den 14. Mai
Schlafen - © Zoo Emmen
     
Das Elefanten-Thermometer
 Wir haben das ja schon oft genug beobachtet: an machen Tagen stoßen wir auf einen enormen Haufen an grauen Pfoten, Rüsseln und Körpern auf dem sandigen Boden. Wir haben darüber sogar schon mal in unserem Weblog berichtet. Eine Erklärung für dieses Verhalten fehlt uns aber noch. Doch vielleicht sind wir dem Geheimnis doch ein paar Schritte näher gekommen. Wir haben nämlich bemerkt, dass bei dem trockenen und sonnigen Wetter der vergangenen Tage, sich die Elefanten einander und auch den warmen Sand wieder regelmäßig aufsuchen. Wenn sie sich bei dieser Witterung in den Sand betten, liegen die Dickhäuter jedenfalls auf angenehm warmem Untergrund. Und dieses behagliche Gefühl wird ohne Zweifel noch durch die ebenso wohlige Wärme der anderen Elefantenleiber verstärkt. Wenn es dann aber so richtig warm wird, sagen wir um die 25 Grad, liegen die Tiere wieder weniger beieinander. Sie suchen dann vielmehr die Abkühlung und neigen deswegen vermutlich auch weniger zum Formen dieser, uns gerade so vertraut gewordenen „Elefanten-Haufen“.
     
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Mittwoch, den 6. Mai
     
Recken und strecken...
Wir wissen ja, dass die Zeit der Trächtigkeit bei Elefanten 18 bis 24 Monaten dauern kann. Ma Yay Yee ist daher ganz offensichtlich guter Hoffnung. Man braucht also kein Elefantenexperte zu sein, um das anhand ihres Riesenbauchs zu erkennen. Es kann aber trotzdem noch eine kleine Weile dauern, bevor es tatsächlich soweit ist. Inzwischen haben wir jedenfalls schon gesehen, dass das Junge sich in ihrem Bauch bewegt hat. Man kann dabei ganz deutlich eine Bewegung sehen, zum Beispiel, wenn das Junge mit dem Kopf gegen die Bauchwand drückt. Denn auch wenn man noch nicht geboren ist, ist es manchmal gut, sich mal so richtig zu recken und zu strecken.
     
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Mittwoch, den 29. April
Lust... - © Zoo Emmen
     
Lust am Frühling
Wir nähern uns rasch dem Monat Mai, und im Mai legt jedes Vöglein, das etwas auf sich hält, ein Ei (zumindest in den Niederlanden...). Jedenfalls ist zu beobachten, dass viele Tiere – nicht nur die Vögel – Lust am oder vielmehr im Frühling bekommen. In der vergangenen Woche hat scheinbar auch bei unseren Elefanten die Lust am Frühling Einzug gehalten. Die Fruchtbarkeit eines weiblichen Elefanten ist dabei eine wichtige Voraussetzung. Während dieser Zeit produziert sie in ihrem Urin ein Hormon, dessen spezieller Duft sogar unseren sonst so ruhigen Radza entflammen lässt. Wir, die Elefantenpfleger, bemerken das auch, da im Innengehege viel mehr zertrampelter Kot auf der Erde liegt. Auch die sonst schon nicht geringe Geräuschkulisse unserer Herde, sowohl im Innen- als auch im Außengehege, nimmt wesentlich zu. Dank der Kameras im Innengehege können wir gegenwärtig auch gut die nächtlichen Aktivitäten unserer Herde beobachten. Somit müssen wir uns auch nachts nichts von dieser Lust am Frühling entgehen lassen. Die wichtigste Frage ist aber natürlich, ob all diese Lust in etwa zwei Jahren zu einem „kleinen Wunder“ führen wird...
     
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Mittwoch, den 22. April
Nicht auf dem Holzweg...
In den vergangenen Tagen war es wieder soweit im Zoo: das Stutzen der Bäume und Sträucher ist eine mehr als sinnvolle Arbeit in einem Zoo mit so vielen Grünanlagen. Diese müssen regelmäßig gepflegt werden, damit der Park immer tipptopp aussieht. Außerdem ist es von größter Wichtigkeit, dass die Gesundheit der vielen Pflanzen im Zoo regelmäßig kontrolliert wird. Man darf gar nicht daran denken, was passieren könnte, wenn an einem Fest- oder Ferientag mit Tausenden von Besuchern auf einmal ein dicker Baum umstürzen würde. Eine ganze Menge Zweige mit saftigen Frühjahrsblättern ist da dabei, ein ganz brauchbares Nebenprodukt. Die vielen Pflanzenfresser in unserem Zoo wissen sehr gut, was sie damit anfangen sollen - so auch die Elefanten. Sie assistieren uns beim „Recycling“ gerne auf ihre ganz eigene Art und Weise. Die jungen Elefanten lernen dabei von ihren älteren Artgenossen, wie ein richtiger Elefant mit den Zweigen umgehen soll. Einmal gelernt, nie mehr verlernt.
     
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Mittwoch, den 8. April
Schiebetüren offen - © Zoo Emmen
     
Auslauf
Wenn der Frühling kommt, bekommen unsere Elefanten keine Tulpen aus Amsterdam, sondern freien Auslauf. Sie können dann abends und auch nachts auf den Außenplatz. Die Temperaturen sind nachts nicht mehr so niedrig, so dass sich die Tiere bei ihrem Aufenthalt im Freien nicht mehr erkälten können. Unsere Elefanten sind den holländischen Temperaturen, sogar im Winter, zwar gut gewachsen, aber mitten im Winter wird es für sie nachts doch oft zu kalt draußen. Jetzt im Frühling öffnen wir die riesigen Schiebetüren des Innengeheges und die Schiebetüren am Ende des Platzes, Richtung Außengehege, werden geschlossen. Das ermöglicht es den Elefanten, auch in der Nacht ins Freie zu gehen  - und sie machen regen Gebrauch davon. Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit. Für uns, die Elefantenpfleger, hat in diesem Moment der Frühling so richtig begonnen, wie für die Meteorologen am 1. März und im  Kalender am 21. März. Wir hoffen nun, dass sich ab sofort auch die Wettergötter um den Frühling kümmern...
     
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Mittwoch, den 1. April
     
Neuer Sandbelag im Gehege
In den vergangenen Tagen hat sich ein jährliches Ritual wiederholt: im Außengehege wurde der alte Sand ersetzt, alle anfallenden Reparaturen wurden erledigt und alles wurde gründlich gereinigt.
Schon am Montag hat der Zoo ca. 60 Kubikmeter Sand geliefert bekommen, die dann am Dienstagmorgen verteilt wurden. Das ist kein überflüssiger Luxus, sondern muss gemacht werden, denn eine so große Herde hinterlässt ihre Spuren, insbesondere die jungen Elefanten, die gerne mal miteinander balgen. Die Elefanten blieben während den gesamten Arbeiten im Elefantenhaus, konnten aber schon Dienstagmittag wieder an die frische Luft.
Und was gibt es denn Herrlicheres als ein gutes Sandbad mit frischem Sand? Denn vor allem in dieser Jahreszeit, bei wärmerem Wetter sieht man die Elefanten regelmäßig mit einer Menge Sand auf dem Rücken. Doch wie angenehm der neue, lockere Sand auch sein mag, es gibt trotz alledem nichts Aufregenderes, als die vielen Leckerbissen zu entdecken, die wir täglich auf der Insel verstecken. Den Elefanten war das jedenfalls gleich anzumerken, als sie wieder in ihr Außengehege kamen...
     
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Donnerstag, den 26. März
Ma Yay Yee - © Zoo Emmen
     
Bäuchlein wandle dich...
Von wegen Bäuchlein? “Bauch” wäre in diesem Fall zutreffender. Denn es handelt sich hier um einen etwa zehnjährigen, weiblichen Elefanten. Ihr Name ist Ma Yay Yee, „Fräulein lachendes Wasser“, und sie ist trächtig mit ihrem ersten Baby. Das war zwar schon eine ganze Weile klar, aber in den letzten Tagen ist ihr Bauch deutlich runder und breiter geworden. Ihr Nabel ist noch etwas „ausgebeulter“ als es früher der Fall war. Vielleicht hat sich das Junge im Bauch gedreht? Die große Frage ist natürlich, wann wir im Zoo Emmen wieder ein Elefantenbaby erwarten können. Das ist und bleibt schwer zu sagen. Die Zeitspanne der Trächtigkeit bei Elefanten liegt irgendwo zwischen 18 und 24 Monaten und ist damit recht variabel. Am Verhalten von Ma Yay Yee ist auch noch nichts zu sehen. Wir sind neugierig, welche Überraschungen uns das kommende Elefantenbaby machen wird. Das vorherige – Yoe Ma, wurde am helllichten Tag im Außengehege geboren. Vielleicht wird es diesmal sogar ein Mädchen? Dann würde Htoo Khin Aye, die Mutter von Ma Yay Yee, ihre erste Enkelin bekommen. Wer weiß...
     
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Dienstag, den 17. März
Zweigen - © Zoo Emmen
     
Spielen mit Zweigen
Heute (Dienstag den 17. März) am frühen Morgen fuhren einige Kollegen unserer Botanikabteilung mit Ficus-Zweigen am Außengehege der Elefanten vorbei. Sie hatten die Zweige aus dem Schmetterlingsgarten geholt. Dabei kam uns die Idee, unsere Elefanten mit diesen Leckerbissen mal angenehm zu überraschen. Wir verstecken ja regelmäßig eine beträchtliche Menge an Nahrung im Außengehege. Meistens aber legen wir die Futterzweigen ohne viel Aufwand einfach auf die Insel. Diesmal aber haben wir uns etwas wirklich Außergewöhnliches ausgedacht: wir haben die Zweige ganz einfach in den Untergrund gesteckt. In einigen Fällen haben wir sogar den Bohrer benutzt, um noch tiefer in die Erde zu gelangen. So hat man auch etwas davon. Das stellte sich auch sofort heraus als unsere „Versuchskaninchen“ nach draußen gingen. Dieser „Urwald“ an tropischen Leckerbissen hat sie sichtlich überrascht. Einige Elefanten haben den senkrechten Zweigen sogar richtige Kopfstöße verpasst, als ob sie einen Baum umstoßen wollten, aber eben alles nur zum Spaß. Am Ende aber gelangte jeder Bissen dieser „Nahrung zum Spielen“ natürlich zur bekannten Endstation: in die Mägen unserer Elefanten
     
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Mittwoch, den 10. März
Gabelstapler - © Zoo Emmen
     
Wenn der Vater mit dem Sohne...
Man darf beeindruckt sein: der Zoo Emmen hat sich mit Radza einen ganz einzigartigen Elefantenbullen ins Haus geholt. Nicht nur wegen seiner enormen Größe (und der seiner Stoßzähne),  sondern vor allem, weil Radza mit seinem friedfertigen Charakter damit ein ganz normales Mitglied der größten Elefantenherde Europas sein kann. Am umfangreichen sozialen Geschehen der Herde bleibt er unbeteiligt, was bei einem erwachsenen Elefantenbullen sehr üblich ist. Mit seiner ruhigen Art „redet“ Radza seinen Damen somit auch nicht in Ihre Angelegenheiten rein. Das hat sich übrigens schon herausgestellt, als die Kommunikation der Elefanten im letzten Jahr erforscht wurde. Doch ab und zu nutzt er die Gelegenheit mit den Kindern zu spielen. Wenn er mit seinen mächtigen Stoßzähnen ohne Mühe ein Gitter von ein paar Tonnen Gewicht heben kann, kann er damit natürlich auch seinen Kindern ein Vergnügen bereiten. Und so geschah es: Vati spielte den Gabelstapler und Sohn My Set Kaung hatte große Freude daran, auf seinen Stoßzähnen zu „reiten“. Natürlich kann man damit auch ein bisschen die Weibchen beeindrucken.
     
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Mittwoch, den 4. März
Annabel - © Zoo Emmen
     
Abschied
Der Unfall von Annabel hat auch unsere Elefantenherde nicht unberührt gelassen, wie das bei solchen sozialen Tieren zu erwarten war. In der Nacht vom Sonntag zum Montag haben die Elefanten so gut wie nicht geschlafen, sondern gegenseitig die Gesellschaft und Geborgenheit von einander gesucht. Montagmorgen sind Ma Palai, Yu Zin, Htoo Khin Aye und Ma Yay Yee sofort zur Stelle gegangen, an der am Tag zuvor noch Annabel gelegen hatte. Sogar die Leitkuh Yu Zin war sichtlich gerührt. Das war an ihrem vielen Stampfen und Treten in den Sand gut zu erkennen. Eigentlich gab sich nur Radza stoisch, wie es seine Art ist. Bei einem erwachsenen Bullen ist das nicht verwunderlich. Im Freien halten sich die Elefantenbullen ja auch abseitig vom sozialen Geschehen der Kühe und des Nachwuchses. Was die Jungtiere angeht, so suchten sie viel öfter als sonst ihre Mütter und Tanten auf. Und die sonst so ausgelassenen Lausbuben verhielten sich recht ruhig. In der Nacht von Montag auf Dienstag haben die Jungtiere dann schon wieder geschlafen – dem Rest der Herde gelang es erst in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Noch immer gehen manche Elefanten, vor allem Ma Palai, Yu Zin und Ma Yay Yee, regelmäßig zu der besagten Stelle und suchen dort mit ihrem Rüssel nach Spuren von Annabel, oder treten in den Sand. Das ist wohl ihre Art und Weise Abschied zu nehmen.
     
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Mittwoch, den 25. Februar
Viele schmackhafte Sachen für die Herde - © Zooe Emmen
     
Hipp hipp hurra, Ananda!
Diese Woche ist es ein Jahr her, dass Ananda, der eigentliche „Anlass“ für dieses Weblog geboren wurde: Ananda heißt übrigens der „Sohn des Größten“. Das betrifft selbstverständlich Anandas Vater, den riesigen Radza. Ananda gehört zur erlauchten Bande von Elefanten-Lausbuben, die im Außengehege täglich für nötige Action (und Vergnügen unserer Gäste!) sorgen. Er ist etwas weniger präsent als z. B. unser jüngster Sprössling Yoe Ma, aber auch Ananda weiß, wo es lang geht. Er trinkt ab und zu noch immer bei seiner Mutter Htoo Yin Aye, aber auch feste Nahrung ist er immer zu haben. Es ist so drollig dabei zuzuschauen wie ein solcher Elefantenknirps versucht, ganz und gar wie seine viel größeren und schwereren Artgenossen, eine Futterrübe in mundgerechte Stücke zu zerschmettern. Und wenn das Resultat dann nicht seinem Wunsch entspricht, kann er noch immer bei einem der Schwergewichtler schnell den „Schnorrer“ spielen. Ganz nebenbei: Brot und Äpfel gehören zu den Anandas Lieblingsspeisen. Es muss schon etwas ganz falsch laufen, wenn er dann zu seinem ersten Geburtstag nicht einige dieser Leckereien zu vorgesetzt bekommt.
     
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Mittwoch, den 18. Februar
Viele schmackhafte Sachen für die Herde - © Zooe Emmen
 
Elefanten-Saté
Wir haben Ferien in den Niederlanden, so genannte Frühlingsferien. Wenig Frühling bis heute bei uns hier, aber wenigstens unsere Elefanten haben Grund zum Feiern. Denn diese Woche werden etliche Kinder im Rahmen eines speziellen Programms, das sich der Zoo Emmen für sie ausgedacht hat, viele schmackhafte Sachen für die Herde herstellen. Sie stecken Früchte, Brot und andere leckere Imbisse an Stöcke aus Bambus. Elefanten lassen sich einen solchen „Elefanten-Saté“ gut schmecken. Die Kinder dürfen uns, den Tierpflegern, bei unserer täglichen Arbeit zur Seite stehen. Ein Teil dieser Arbeit besteht darin, im Außengehege Nahrung zu verstecken. Selbstverständlich findet das alles am frühen Morgen statt, also bevor die Elefanten nach draußen gehen. Und es darf ruhig mal gesagt werden: eine solche Gruppe begeisterter Kinder weiß wo es lang geht. Überall, in allen Ecken und Winkeln verstecken sie etwas: Rosinen, Erdnüsse, Cornflakes, Früchte, Brot und Erdnussbutter, die sich besonders gut auf den Felsen schmieren lässt. Sogar unsere große Herde wird noch stundenlang damit beschäftigt sein, alle Leckerbisse zu finden. Die Kinder finden das alles fantastisch. Und unsere Elefanten schließen sich dem mit vollem Rüssel an...
     
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Mittwoch, den 11. Februar
Swe San Htay - © Zoo Emmen
     
Ein herrlich warmes Fußbad
Früher fand es nur ab und zu statt, heutzutage ist es ein tägliches Ritual: das Fußbad von Swe San Htay. Beim Stehen und Gehen entsteht auf einem Teil ihrer Vorderfüße zuviel Druck und das verursacht manchmal Probleme bei ihr. Selbstverständlich möchten wir dem dann vorbeugen. Deswegen, geht sie täglich mit ihren Vorderfüßen in die „Fußwanne“. Swe San Htay nimmt sich dafür gerne richtig viel Zeit, sie liebt ihr tägliches Fußbad. Damit sie nicht so alleine ist, leistet ihr Sohn, Unt Bwe, ihr dabei Gesellschaft. Erst werden ihre beiden Vorderfüße mit Wasser, in dem ein Wollwaschmittel aufgelöst ist, besprüht. Das Waschmittel hat dabei eine desinfizierende Funktion. Anschließend setzt Swe San Htay eines ihrer besprühten Vorderbeine in die Wanne. Nach einer Weile wechselt sie zum anderen Fuß, dabei schiebt sie die Wanne selbstständig hin und her. Nach solch einem herrlich warmen Fußbad kann sie wieder ohne Probleme in den Tag starten.
     
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Donnerstag, den 5. Februar
Unt Bwe - © Zoo Emmen
     
Sympatischer Junge
Unt Bwe, der Sohn von Swe San Htay und Radza, ist ein sehr sympathischer Jungelefant. Bei solchen Eltern ist das auch kein Wunder. Manchmal stehen Mutter und Sohn einige Zeit von der Gruppe getrennt, da Swe San Htay eine kleine Verletzung am Fuß hat und mit beiden Vorderfüßen täglich für eine Weile in ein desinfizierendes Bad muss. (Darüber aber mehr in Kürze). Unt Bwe liebt diese Extrabehandlung sehr. Er ist stets freundlich zu uns Tierpflegern. Wer nun aber denkt, dass er der bravste Musterknabe der Herde ist, liegt völlig daneben. Denn Unt Bwe steht seinen Mann. Er lässt sich von Niemandem etwas vormachen. Außerdem ist er sehr unternehmungslustig. Man kann ihm überall im Außengehege begegnen. Oft ist er alleine unterwegs, denn Unt Bwe kann sich sehr gut mit sich selbst beschäftigen und amüsiert sich bestens, wenn er auf sich allein gestellt ist.
     
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Mittwoch, den 28. Januar
© Zoo Emmen
     
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Myo Set Kaung, der erste Sohn von Mingalar Oo und Radza, ist nun etwa dreieinhalb Jahre alt und er ist ein richtiger Lausbub und zwar von der ruppigen Sorte. Vor kurzem hat er sogar versucht, seine jüngsten Artgenossen Ananda und Yoe Ma in den Graben zu schieben. Er benutzt dabei gerne seine Stoßzähne, die (jedenfalls für einen jungen Elefanten seines Alters) schon sehr ausgeprägt sind. Es ist offensichtlich, dass er die Stoßzähne seines Vaters geerbt hat, aber leider nicht dessen freundlichen und gutmütigen Charakter. Was das angeht, kommt er eher nach seiner Mutter Mingalar Oo. Sie ist auch nicht die Umgänglichste der Herde und manchmal verhält sie sich sogar wie eine richtige Opportunistin. Sie weiß sehr genau, womit sie sich einen Vorteil verschaffen kann. Das Wort „Diva“ ist dabei auch schon manchmal gefallen. A propos, Mingalar Oos Mutter Htoo Khin Aye (also die Oma von Myo Set Kaung) ist wiederum eine freundliche und sorgsame Elefantenkuh. Sie ist sozusagen die Oberschwester der Elefantenkinderstube, aber auch der gesamten Elefantenherde. Vielleicht hat ja Mingar Oo dann denselben Charakter wie ihr Vater, Naing Thein. Vaters großes Mädel eben.
     
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Mittwoch, den 21. Januar
Ma Yay Yee (2003) - © Zoo Emmen   Erwartungsvoll....
 …warten wir ab. Denn für einen Elefantenpfleger ist es immer wieder eine richtige Herausforderung, vorauszusagen, wann eine trächtige Elefantenkuh ihr Junges zur Welt bringen wird. In diesem Fall handelt es sich um Ma Yay Yee, die Tochter von Htoo Kin Aye. An ihren Eutern und dem langsam anschwellenden Bauch kann man schon sehen, dass sie trächtig ist. Nun dauert die Tragezeit bei Elefanten sage und schreibe 18 bis 24 Monate. Ganz am Ende dieses Zeitraums sieht man auch häufig, dass sich das Junge im Bauch bewegt. Dann kann man davon ausgehen, dass die Geburt schon bald bevorsteht. Für Ma Yay Yee wird es ihr erstes Junges. Das ist immer spannend, denn es kommt vor, dass bei einer ersten Geburt auch schon mal etwas schief geht. Eins ist aber gewiss: unsere fürsorglichen Elefantenkühe sind nicht so schnell einzuschüchtern. Unter Führung unserer Haupt-Säuglingsschwester Htoo Kin Aye werden Ma Yay Yee und ihr noch ungeborenes Elefantenbaby ohne Zweifel bestens umsorgt werden! Für uns, die Tierpfleger, bedeutet das auch eine Sorge weniger!
     
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Mittwoch, den 14. Januar
Yoe Ma - © Zoo Emmen
 
Wie im Zeichentrickfilm...
 Wir wissen ja bereits, dass Yoe Ma ein sehr unternehmungslustiger Knirps ist. Das wird nun immer deutlicher, wahrscheinlich weil er sich jetzt dem respektablen Alter von einem halben Jahr nähert. Er liebt es zum Beispiel zu klettern. Die Felsen im Außengehege sind ja auch wie gemacht dafür. Vor allem die jungen Elefanten benutzen sie gerne dafür. Am vergangenen Sonntag hat ein aufmerksamer Besucher gefilmt, wie Yoe Ma vom Felsen des ehemaligen Bullengeheges gerutscht ist (und es danach unserem Kollegen dem Wybo gezeigt). Durch Frost und Schnee war es dort glitschig geworden. Schließlich landete Yoe Ma unsanft auf seinem Hintern. Glücklicherweise ist er jedoch ohne Blessuren davongekommen. Er hat sich jedenfalls nach seinem Sturz gleich wieder munter davon gemacht, als ob nichts passiert wäre. Eben fast so wie in einem Zeichentrickfilm...
     
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Dienstag, den 7. Januar
Unt Bwe spielt und kämpft gern mit dem etwas älteren Myo Seth Kaung - © Zoo Emmen
     
Lausbuben unter sich...
Bei Unt Bwe, dem Sohn von Swe San Htay und Radza, ist vor kurzer Zeit ein kleiner Stoßzahn abgebrochen. Wir, die Tierpfleger, müssen nun die Wunde ein paar Wochen im Auge behalten. Es genügt dabei aber, sie ab und zu mit Wasser abzuwaschen. Die Frage ist natürlich: wie konnte das passieren? Unt Bwe spielt und kämpft gern mit dem etwas älteren Myo Seth Kaung, der auch schon etwas größere Stoßzähne hat. Was das angeht, kommen die beiden Elefanten-Buben ganz nach ihrem Vater. Beide toben sich beim Balgen nicht nur herrlich aus, es ist auch eine gute Vorbereitung für später.

Im Freien kommen die jungen Männchen, nachdem sie von den Weibchen getrennt wurden, oft zu unserer Bullengruppe. Dort machen sie in Zweikämpfen untereinander aus, wer der Stärkste ist. Der kleine Stoßzahn des Unt Bwe wird übrigens schon bald wieder nachwachsen. Und welcher Lausbube ist nicht schon mit einem aufgeschürften Knie oder Nasebluten nach Hause gekommen?
     
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Elefanten in Emmen
Im Zoo lebt eine große Herde Asiatischer Elefanten. Die Gruppe besteht aus einem ausgewachsenen Elefantenbullen, einigen Elefantenkühen und ihren Jungen, die alle in Emmen geboren sind. Der Elefantenbulle Radza ist mit seinen 7200 kg Körpergewicht und seinen fast zwei Meter langen Stoßzähnen eine beeindruckende Erscheinung. Unter den weiblichen Elefanten gibt es seinetwegen jedoch keinen Ärger. Die Elefantenkühe sind von dem Hünen so beeindruckt, dass sie erst gar nicht auf die Idee kommen, Streit zu suchen. Radza hat im Jahr 2003 den Platz des Bullen Naing Thein eingenommen, der in Emmen Vater von insgesamt 14 Elefanten wurde. Als seine älteste Tochter Mingalar Oo geschlechtsreif wurde, musste Naing Thein wegen der Inzuchtgefahr in einen anderen Zoo umziehen.
     
Elefanten in Emmen
     
Radza kontrolliert regelmäßig, ob eine der Elefantenkühe gerade fruchtbar ist. Dann deckt er dieses Weibchen. Ob eine Paarung erfolgreich ist, wissen wir jedoch erst nach geraumer Zeit. Einen deutlich dicken Bauch bekommt eine Elefantenkuh nämlich erst gegen Ende der Tragezeit, die immerhin 18 bis 22 Monate dauert. Mittlerweile leben in Emmen schon vier Nachkommen von Radza.
Der jüngste Zugang, ein Männchen, wurde am Montag, den 25. Februar abends geboren. Er ist das dritte Junge von Htoo Yin Aye und wurde inmitten von 15 Herdengenossen geboren. Auch Radza stand dort mit erhobenem Rüssel, als sein jüngster Sohn mit 130 kg Geburtsgewicht auf die Welt kam. Wie es Htoo Yin Aye, ihrem Jungen und dem Rest der Herde so ergeht, können Sie hier im Elefanten-Tagebuch verfolgen.