09.03.2011 13:50 |

Es ist der Hammelburger Storch

HAMMELBURG  -  (dübi) War es bisher nur ein erster Eindruck eines erfahrenen Vogelkundlers, so ist es jetzt Gewissheit: Der am Rosenmontag auf dem Mönchsturm eingetroffene Storch ist der Gast aus dem Vorjahr, also der Hammelburger Storch.
Er ist es: Der Storch auf dem Hammelburger Mönchsturm ist der vom Vorjahr. Bild: Foto: Horst Bertzky

(dübi) War es bisher nur ein erster Eindruck eines erfahrenen Vogelkundlers, so ist es jetzt Gewissheit: Der am Rosenmontag auf dem Mönchsturm eingetroffene Storch ist der Gast aus dem Vorjahr, also der Hammelburger Storch.

Das hat Vogelexperte Jochen Willecke vom Bund Naturschutz mit seinem Spektiv in achtfacher Vergrößerung aus der Entfernung vom Beinring des Storches abgelesen. Der stattliche Vogel ist im Jahr 2007 im zarten Alter von vier bis fünf Wochen in Offenbach/Hundheim an der Mosel beringt worden.

„Es gefällt ihm offenbar in Weingegenden“, schmunzelt Willecke über die Nistplatz-Wahl des Storches. Sollte das Storchenweibchen im Laufe der kommenden Tage auch noch eintrudeln und es dann Junge geben, möchte Willecke auch diese gerne beringen.

Das klingt nach einem spannenden Einsatz für die Hammelburger Feuerwehrdrehleiter. Wird sich das der Storchennachwuchs gefallen lassen?

Nun, als Kulturfolger bringen Störche dem Menschen ein gewisses Vertrauen entgegen. Junge Störche werden in ihrer Duckphase beringt, wenn sie sich bei vermeintlicher Gefahr im Nest ducken. „Da heißt es gut aufpassen“, beschreibt Willecke die Risiken bei der Markierung der jungen Vögel. Denn mit ihren Schnäbeln könnten sie dem Beringenden schon erhebliche Verletzungen zufügen.

Das Markieren der Störche mit Ringen hält Willecke im Dienste der Wissenschaft für wichtig. Denn damit könne man Rückschlüsse über die Lebensgewohnheiten der Störche ziehen. Interessant sei etwa die Frage, warum es die Störche trotz der zu verzeichnenden Temperaturanstiegen immer noch so weit in den Norden zieht.

Bedenken von Tierschützern gegen die Ringe teilt Willecke nicht. Problematisch sei früher die Verwendung von Zinkringen gewesen, weil dieses Rohmaterial in Verbindung mit Kot immer wieder mal für Entzündungen gesorgt habe. Inzwischen wird für die Ringe Teflon verwendet, dessen Verwendung am Bein der Vögel als unbedenklich eingestuft werde.

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