#### In Memoriam * Hartmuth Wiedenroth († 03.06.2011) * ####
Ein großer Tier- und Menschenfreund
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Thema: Beschäftigung für Tiere Zoo/Bln und Diskussionen
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...und wer aus Berlin an dem workshop teilnehmen wird.



Vorher könnte Else Poulsen den Berliner Zoo besuchen. Dann gäbe es mal ein Gutachten von einer international anerkannten, unabhängigen Biologin.



Wie beschäftigt man einen Hirscheber?

Antwort gibt Gehegedesigner John Coe - danke Sylvia für den link. Auf Seite 3 seiner Konferenzpräsentation ist zu sehen, wieviel Freude ein Hirscheber mit seinem Futterrohr hat. Das Futterrohr wird während des Schlafs umärmelt.

In dem pdf der Präsentation sind eine Menge Fütterungshilfen zu sehen, die unauffällig in Gehege eingepasst werden können. Es lohnt sich, diesen .pdf anzuschauen!


Hirschebernachwuchs Hadiah mit Süsskartoffel im Houston Zoo, 2008


Hadiah wog bei der Geburt ungefähr 500 Gramm







Noch ein wunderbarer link. Das Futterrohr ist für den kleinen Hirscheber viel mehr, als seine Speisekammer.

Ein Spielzeug ist für ein Zootier viel mehr, als ein Spielzeug.


Knut knuddelt seinen Strohsack




Lily, Bartimaeus

"workshop" hat wohl einen längeren Vorlauf ( - die Frage der Interessenten und Teilnehmer würde sich dann tatsächlich stellen) und selbst ein "Gutachten" scheint mir schon zu hoch gegriffen. Dafür benötigt man ja einen Auftraggeber.
(Wer alles weiß, hat keinen Informationsbedarf!)

Ich dachte es eher so: wenn ein Experte (oder ein Autor) unterwegs ist und an einer Tagung teilnimmt, dann verbindet er das ja oft noch mit dem Besuch anderer Städte und hängt noch zwei, drei Vorträge dran...
Etwas in der Art wäre doch auch schon was, es kämen mal neue Aspekte zur Sprache.



Ein Bericht von Joe Coe über Bereicherung der Gehege und Beschäftigung.

http://tinyurl.com/6bce2jw

Die Eröffnungsscene:

Kind: Das Tier ist gelangweilt

Löwe(im Zoo): Ich bin gelangweilt

Kind: Es macht gar nichts

Löwe: Es gibt nichts zu tun. Essenszeit ist nicht bevor Sonnenuntergang

Kind: …und schau mal wie dick der Löwe ist. Kann er nicht ein paar Zebras fangen?

Löwe: soll ich meinen Rasen noch mal markieren. Ahh, ich habe es heute schon zwölf Mal gemacht.
Ich wünschte, ich könnte sehen was hinter der nächsten Tür passiert. (Der Löwe wandert zurück zu einem kleinen schattigen Plätzchen in einer Ecke seiner Anlage).

Kind: Das wars. Jetzt kann ich ihn noch nicht mal sehen. Nächstes Mal gehe ich in ein Einkaufszentrum.




Attraktive Zoogestaltung – gibt es ein Patentrezept?
Dr. Wolfgang Salzert, NaturZoo Rheine
Zoos als kulturelle Einrichtungen müssen aber auch sehr attraktive Freizeiteinrichtungen sein, die auch in der Konkurrenz mit anderen Freizeiteinrichtungen bestehen können. Dies aus drei Gründen: Der erste Grund ist der pädagogische Auftrag im Sinne der Werbung für den Naturschutz. Der Zoo kann nur die Menschen beeinflussen, die ihn auch besuchen, er muss also im Interesse seiner pädagogischen Effizienz möglichst viele Menschen anziehen, die er dann mit seiner Botschaft erreichen kann.Zum Zweiten kostet es Geld, Aufgaben im Natur– und Artenschutz wahrzunehmen. Je mehr Besucher und damit je mehr Einnahmen ein Zoo hat, umso mehr Aktivitäten kann er finanzieren. Ein Zoo, der effizient sein will, muss also zunächst einmal attraktiv sein. Drittens ist jeder Zoo in irgendeiner Weise von der direkten oder indirekten Unterstützung der Bevölkerung bzw. von deren Vertretern abhängig, zumindest von deren wohlwollender Duldung. Er muss daher so attraktiv und das bedeutet von solcher Qualität und Respektabilität sein, dass sich keine vernünftigen Gründe finden lassen, ihn abzulehnen oder gar zu bekämpfen, dafür aber viele Gründe, ihn zu unterstützen und stolz auf ihn zu sein.


Gute Zooarchitektur bedarf der Kenntnis einiger Regeln und Gesetzmäßigkeiten, aber auch der Kreativität, der Phantasie und der ästhetischen wie auch der biologischen Sensibilität.

Um dieses komplexe Gebiet etwas übersichtlicher zu gliedern, habe ich mich – in bewusster Vereinfachung – bemüht, zehn Punkte zu definieren, die man bei der Gestaltung eines attraktiven Zoogeheges berücksichtigen sollte. Unter Gehege verstehe ich dabei alle Haltungssysteme im Freien und in Häusern.

Zuvor aber noch ein paar allgemeine überlegungen zur Attraktivität eines Zoos insgesamt. Der Zoo als Freizeiteinrichtung muss ein paar Grundbedürfnisse seiner Kunden kennen und befriedigen, wenn er der Bereitschaft der Menschen optimieren will, sich auf die Begegnung mit dem Tier einzulassen. Zunächst einmal sollen die Gäste den Zoo gut gelaunt erreichen. Dazu trägt man wesentlich bei durch eine deutliche Ausschilderung, gute Zufahrtsstraßen, ausreichende Parkplatzkapazität und von dort mit einem hübschen Fußweg zum eigentlichen Zooeingang. Wichtig ist der erste Eindruck, ein ansprechender repräsentativer Eingangsbereich, dann saubere, großzügige Toiletten, gepflegte Wege, ausreichend Sitzgelegenheiten, eine besucherfreundliche Restauration. Die gesamte Atmosphäre des Zoos muss ästhetisch befriedigen, wozu die gärtnerische Gestaltung einen ungemein wichtigen Beitrag leistet: Das Zoogelände sollte als schöner Park sogar ohne die Tiere zum Spaziergang einladen.

Man hört es als Tiergärtner, dem die einzelnen Tierhaltungen am Herzen liegen, nicht so gern, aber es spricht einiges dafür, dass die atmosphärische Qualität eines Zoos für das Urteil der Besucher über diesen Zoo noch wichtiger ist als die Qualität der einzelnen Gehege.

Eines scheint aber festzustehen: Die Besuchergunst wird kaum durch die schiere Anzahl der gemeinhin als populär geltenden Tierarten beeinflusst. Entscheidend für das Urteil des Besuchers ist es, ob es gelingt, anregende, aufregende, schöne Tiererlebnisse zu bieten. Die “Kunst der Verpackung”, der Gehegegestaltung spielt also eine sehr wichtige Rolle. Wobei es selbstverständlich Tiere mit unterschiedlichem Schauwert gibt, d.h. manche Arten lassen sich leichter als andere schauwirksam präsentieren. So werden beispielsweise große Tiere als attraktiver empfunden als kleine. Aber da die Größe in Relation zur Umgebung gesehen wird, spielt das Gehege–Design auch hier wieder eine Rolle.


Wolfgang Salzert: Was macht Tiergärten attraktiv?

Kürzlich ist ein von unserem Ehrenmitglied Dr. Wolfgang Salzert verfasstes Buch mit dem Titel "Was macht Tiergärten attraktiv?" erschienen.Das 112 Seiten zählende und reich bebilderte Werk umfasst drei Kapitel. Darin werden Grundfragen der Attraktivität Zoologischer Gärten behandelt, zwölf Grundregeln für attraktive Gehegegestaltung erläutert und Gestaltungsbeispiele für die Präsentation von neun ausgewählten Tiergruppen gegeben.

Die Schrift verdient, häufig zur Hand genommen zu werden. Sie erleichtert die Planung attraktiver Gehegeneubauten ebenso wie die Beurteilung bereits bestehender Tiergehege. Kommentare von den Leseren sind ausdrücklich erwünscht. Eine am Ende des Buches angegebene E-Mail-Adresse ermöglicht die Kontaktaufnahme. Außerdem äußerte Dr. Salzert den Wunsch, dass eine interessierte Arbeitsgruppe seine Ansätze weiterentwickeln und die exemplarischen Beiträge über Gehege für bestimmte Tiergruppen fortführen möge.

Das Buch ist im Schüling Verlag, Münster, erschienen und kann dort zum Preis von 18,50 Euro bezogen werden.






Die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie fordert, dass Zoos in die Förderung der gesamten Ausdrucksmöglichkeit
des natürlichen Verhaltens von Tieren investieren sollen:


· Durch die für die Zootiere Verantwortlichen, indem
diese viel Zeit für die Erkundung und Entwicklung von
Verhaltenscharakteristika der Tiere in ihrer Obhut
verwenden.
· Durch Sicherstellen, dass die Gehege der Zootiere so
gestaltet und eingerichtet werden, dass natürliches
Verhalten angeregt und ausgedrückt werden kann, z.B. im
Rahmen artspezifischer Lokomotion, Aktivitäten der
Futtersuche Nestbau, Fortpflanzungsverhalten,
Befriedigung der natürlichen Neugier und des Spiels.

Einige Beispiele für den Einsatz von Beschäftigungsfutter:

¨ Bären suchen Löcher in Baumstämmen, in denen der Tierpfleger Honig versteckt hat.

¨ Für viele Körner fressende Arten (z.B. Primaten) werden Sämereien ins Gras der Anlage oder zwischen die Streu im Gehege eingebracht. Die Tiere brauchen dann viel Zeit, bis sie alle Leckerbissen gefunden haben.

¨ Mit Joghurt gefüllte, hohle Baumstämme regen Menschenaffen an, Stöcke als Werkzeug einzusetzen, um an das schmackhafte Futter zu gelangen.

¨ An Raubtiere werden ganze, frischtote Tiere verfüttert. Das fördert nicht nur die vollwertige Ernährung (Fell, Innereien), sondern kann auch Auslöser für Sozialverhalten sein (Löwen, Wildhunde, Wölfe).

Einige Beispiele für eine Lebensraumbereicherung:
¨ Duftstoffe können an bestimmten Orten im Gehege verteilt werden und erlauben neue „Dufterlebnisse", regen aber auch an, das Gehege erneut zu markieren.

¨ Viele Tierarten bauen regelmäßig Schlafnester. Wird ihnen Material zur Verfügung gestellt,tun sie dies auch im Zoo.


Auszug aus: behavioural enrichment, eaza.nl
eaza.de gibt es nicht


Barito Fingerfarben auf Leinwand 2010



Vom Verband deutscher Zoodirektoren e.V.

http://tinyurl.com/62co5my

Wer Tiere kennt, wird Tiere schützen
Die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie im deutschsprachigen Raum

u.a. Verfasser der Texte Dr. B.

Aus dem Kapitel 13 Was Du nicht willst….

Zoos und Aquarien sollten soweit möglich die natürliche Umgebung der
Tiere nachgestalten, einen gleichwertigen Ersatz bieten und das Verhalten
der Tiere und ihre physiologischen Bedürfnisse berücksichtigen.
Beschäftigungsprogramme für die Tiere erlauben vielfältige Verhaltensweisen
und Erfahrungen, wie sie in freier Natur zu erwarten sind. Mitarbeiter müssen
das Wohlbefinden der Tiere ständig im Auge halten und ihre Beobachtungen
müssen in die Gehegegestaltung einfließen.





Kohlkopf gegen Langeweile: Therapie für Zoo-Tiere in Paris

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