#### In Memoriam * Hartmuth Wiedenroth († 03.06.2011) * ####
Ein großer Tier- und Menschenfreund
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Thema: *Prinzesschen* - eine Legende
Bewertung:


In „Brisant“ war heute Abend wohl ein sehr guter, v.a. seriöser Nachruf auf Prinzesschen. Wiederholt wird der Beitrag

heute Nacht 00.00 Uhr auf mdr
Sonntag 12.35 Uhr auf mdr
Montag 10.03 Uhr auf ARD



Viele Grüße von
Brit

Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint- Exupéry



die tageszeitung
nachruf: ruhe sanft, prinzesschen
Deutschlands wohl bekannteste Störchin Prinzesschen ist tot. Der Kadaver des wahrscheinlich 16 Jahre alten Vogels sei in seinem Winterquartier nahe Hoopstad in Südafrika von einem Farmer entdeckt worden, sagte Christoph Kaatz vom Storchenhof Loburg in Sachsen-Anhalt am Wochenende. Prinzesschen trug seit 1994 einen Sender von der Größe einer Streichholzschachtel auf dem Rücken. Per Satellit konnte das Team vom Storchenhof damit das Tier orten und seine Flugstrecken verfolgen. Der Wirbel um das Liebesleben der Störchin sorgte dafür, dass Prinzesschen bundesweit bekannt wurde. Das Sommerhalbjahr verbrachte das höchst eigenwillige Tier seit 1993 immer im Raum Loburg. Nach glücklichen Jahren mit Ehemann Jonas machte die Störchin zu Beginn des neuen Jahrtausends mit heftigen Attacken auf das Storchenmännchen Schlagzeilen. Grund: Jonas hatte sich eine jüngere Frau gesucht. Mehrfach verjagte Prinzesschen die Schlampe und deren verlotterte Brut aus dem Horst in Loburg, musste jedoch 2004 aufgeben und sich einen anderen Freund suchen
Quelle: http://www.taz.de/pt/2007/01/08/a0188.1/text

FAKTuell
"Prinzesschen" ist tot -
die berühmte Störchin ist tot in Südafrika gefunden worden. Prinzesschen trug seit 1994 einen Sender von der Größe einer Streichholzschachtel auf ihrem Rücken. Per Satellit konnte das Team vom Storchenhof damit das Tier orten und seine Flugstrecken verfolgen. Das Sommerhalbjahr verbrachte sie seit 1993 immer im Raum Loburg.
Quelle: http://www.faktuell.de/weltnachrichten/wib--schlagzeilen-674.html

Volksstimme
Storchendame " Prinzesschen " tot
Kein Maskottchen
Von Thomas Drechsel
In Loburg auf jeden Fall, in der Republik an vielen Orten herrscht Trauer um " Prinzesschen ". Seit die Storchendame vom Loburger " Storchenvater " Christoph Kaatz vor zwölf Jahren einen Sender ins Gefieder gesteckt bekam, wurde das Tier zum Star. Kinder wie Erwachsene waren fasziniert von der Storchenwelt, die sich ihnen dank Satelliten-Ortung und hunderter beobachteter Flugstunden eröffnete. " Prinzesschen " war überall.

Prinzesschen " aber war keines der üblichen Maskottchen, wie sie uns auf Festen oder bei Turnieren werbewirksam begegnen. Sie war herb, derb, unverfälscht. Ihr fabelhafter Ruf, die Kinderlein zu bringen, kollidierte zu Beginn jeder Brutsaison mit rabiaten Nestgefechten. Wir konnten das raue Prinzessinnen-Leben begleiten. Und deshalb schmerzt ihr Ende.
Quelle: http://tinyurl.com/yyttae

HZ online
TIERE / Deutschlands berühmteste Storchendame lebt nicht mehr
"Prinzesschen" ist für immer gelandet
Seit Jahren hatte die berühmte Storchendame "Prinzesschen" nicht nur Forscher, sondern auch Tierfreunde in Deutschland begeistert. Jetzt ist das Tier tot. Deutschlands wohl bekannteste Störchin "Prinzesschen" ist tot. Der Kadaver des rund 16 Jahre alten Vogels sei in seinem Winterquartier bei Hoopstad in Südafrika entdeckt worden, sagte Christoph Kaatz vom Storchenhof Loburg (Sachsen-Anhalt). Die Todesumstände seien noch unklar. "Prinzesschen" trug seit 1994 einen Sender auf dem Rücken. Per Satellit konnte das Team vom Storchenhof sie damit orten und ihre Flugstrecken verfolgen. Die Daten wurden für die Forschung ausgewertet und lieferten wertvolle Erkenntnisse, vor allem zum Vogelzug. Daneben sorgte das Liebesleben der Störchin dafür, dass "Prinzesschen" bundesweit bekannt wurde. Den Sommer verbrachte das höchst eigenwillige Tier seit 1993 stets im Raum Loburg. Nach glücklichen Jahren mit Brutpartner "Jonas" machte es Anfang 2000 mit heftigen Attacken auf das Männchen Schlagzeilen. Grund: "Jonas" hatte sich eine andere gesucht. Mehrfach verjagte "Prinzesschen" die Nebenbuhlerin und deren Jungen aus dem Horst in Loburg, musste jedoch 2004 schließlich aufgeben und sich einen neuen Partner suchen. Dem Tier wurde 2004 sogar eine Briefmarke gewidmet, und das ZDF sendete eine zweiteilige Dokumentation. ONLINE-INFO http://www.storchenhof-loburg.de
DPA
Quelle: http://tinyurl.com/y84gk3



Viele Grüße von
Brit

Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint- Exupéry



Das 2. Jahr

Der Frühling bringt die Störche zurück! Auch auf dem Storchenhof in Loburg wurden sie erwartet, und am 10. April 1994 stand so ein Adebar auf dem Haupthorst, war es der Prinz? Der Storch war unberingt, das stimmte schon mal.....In den nächsten Tagen zeigte auch sein vertrautes Verhalten, dass wir unseren Storch vom Vorjahr wieder auf dem Horst hatten. Und dann kam am selben Tag wie im Vorjahr, nämlich am 23. 4 seine unberingte Störchin, das Prinzeßchen. Über viele Jahre konnten wir beobachten, dass Störche "feste Ankunftszeiten" haben, die mal um eine Woche differieren können, denn, das ist auch eine Beobachtung, solange wird auf den Partner gewartet: Das ist angemessen, wie Dr. Kaatz meint! Aber danach hat man es eilig, sich einen neuen Partner heranzuklappern, schließlich kommt man nicht von soweit her, um dann die ganze Brutsaison allein auf so einem schönen Horst herumzustehen.....

Es dauerte wiederum auch nicht lange, und das 1. Ei lag im Horst. Es wurden 4, wie im Vorjahr, und alle Jungen gediehen prächtig, die beiden hatten da ja schon "Übung" darin!

Dieses Paar sollte nun auch Ringe bekommen, damit wir sie immer zweifelsfrei wiedererkennen konnten: Dazu mußte man sie aber erst einmal haben! Unsere Zwei hatten mit 4 Jungen reichlich zu tun, das Futter herbeizuschaffen, und wir hatten gesehen, dass sie in unbeobachteten Augenblicken die Pflegestörche im Auslauf "besuchten", um ihnen das Futter zu stehlen! Sie sahen sich dann immer ängstlich um, jeden Moment startklar, wenn jemand kam. Aber die "leichte Art" an Futter zu kommen reizte wohl zu sehr!

Das wollten wir uns nun zunutze machen, um sie zu fangen. Im Auslauf wurde eine Netzkonstruktion mit hochgezogener Falltür aufgestellt, und diese Falle wurde mit Futter bestückt. Das Futter für die Pflegestörche stand nun in den Gehegen, dahinein trauten sich vorerst nicht. Wir wiegten sie wochenlang in Sicherheit, denn, wenn die Falle zuschnappte, mußte das klappen, sonst konnten wir die ganze Aktion vergessen! Waren sie gewarnt, würde das nicht mehr gelingen!

Die 4 ewig hungrigen Jungstörche aber sorgten dafür, dass die Eltern sich die Sache mal etwas leichter machten, aber Wildstörche sind, und das ist gut so, extrem vorsichtig! So lagen wir, unsichtbar für unsere 2, ständig probeweise mal auf der Lauer, es strapazierte die Nerven ganz schön!

Und dann gab es noch einen 2. Grund: Unsere beiden sollten Sender bekommen, mit denen ihre Wege erforscht, und vor allem, was sie unterwegs und in den Überwinterungsgebieten taten, untersucht werden konnte: Wo sind Rastplätze, wo sind Gefahren, wie ist überhaupt ihr Zugverhalten…..

Störche werden seit 1902 beringt
, so dass man die Wege kennt, aber was geschieht "dazwischen"? Das versprach eine spannende Sache zu werden....

Um es kurz zu machen: Prinz und Prinzeßchen erhielten einen Sender, der allerdings noch mit einer Batterie betrieben wurde.



Er wird wie ein "Rucksack" getragen, und wog ca. 80 g. Auch Ringe bekamen sie, den Personalausweis, der jetzt unser totes Prinzeßchen ja zweifelsfrei identifiziert hat...

Aber noch ahnten wir nicht einmal, wie berühmt sie werden sollte, und dass sie 13 Jahre für die Wissenschaft geflogen ist! Ein Glücksfall, diese lange Beobachtungszeit eines einzigen Tieres!

Dann waren, als es Zeit wurde, wieder die Kinder fort, und auch unsere Senderträger haben sich auf den Weg gemacht, verfolgt über eine Technik, die Satellitentelemetrie, beim Weißstorch erstmals angewandt auf dem Storchenhof Loburg


Viele Grüsse von
Erika

Die Eule ist das Zeichen der Weisheit, möge sie mir bei meinen Einträgen zur Seite stehen!



Prinzesschens Tod hat auch uns sehr berührt und ich kann mir vorstellen, wie schlimm das für ihre vielen treuen Loburgfans ist. Alle Storchenfans werden sie immer in so schöner Erinnerung behalten!

Herzliche Grüsse aus Spanien

Birgit

www.iberia-natur.com



Dr. Michael Kaatz ist heute, zusammen mit dem Berliner Natur-und Tierfilmer Klaus Tümmler, nach Süd-Afrika geflogen um das Geheimnis über *Prinzesschens* Tod zu lüften.

Der Natur-und Tierfilmer Klaus Tümmler ist den Storchenfreunden durch seinen Film

*Mit dem Klapperstorch nach Afrika*

bekannt. Mehr dazu im folgenden Beitrag von Brit.

Kann das letzte ihrer Geheimnis, ihr Tod, durch die Reise gelüftet werden ?

Hartmuth

www.knut-forever-in-our-hearts.de
The Knut diary / Das Knut Tagebuch
-
Spendenaufruf: Ein Denkmal für Knut / A Memorial for Knut !


Es war im Winter 2002, als Dr. Michael Kaatz schon einmal zusammen mit Klaus Tümmler nach S-Afrika geflogen war, damals um Prinzesschen in ihrem Winterdomizil zu beobachten. Der Film der zu dieser Zeit entstand wurde, soviel ich mich erinnere, zuerst im KIKA gesendet. Titel „Mit dem Klapperstorch nach Afrika“. Ein sehr schöner Film.

Und das steht hier geschrieben:
http://www.vogelschutz-komitee.de/html/storchenzug.html

Klaus Tümmler berichtete uns am 19. Februar per E-Mail:
“Seit Tagen sind wir Prinzesschen auf den Fersen; sie hält sich zusammen mit anderen Störchen auf Erdnussfeldern in der Nähe von Hoopstad auf. Wir konnten bereits mehrere Bänder von ihr filmen und alles läuft zum besten!”




Ich erinnere mich sehr gut an diese auch für mich so spannende Reise, war es doch das erste Mal, dass ich von hier aus„den Weg weisen“ durfte. Eine höchst aufregende Geschichte, denn meine Angaben der Telemetriedaten, per sms weitergegeben, mussten sehr genau, in einer natürlich vorher mit Michael „geprobten“ Reihenfolge, erfolgen. Und was war auch ich stolz und glücklich, wenn sie Prinzesschen gefunden hatten!

Und jetzt sind die beiden wieder unterwegs nach SA. Und wie sehr unterscheiden sich die beiden Reisen. Damals war alles Spannung pur und heute? Heute gehen traurige Gedanken mit auf die Reise. Traurig, weil diese unglaubliche kleine Störchin, Prinzesschen, nicht mehr am Leben ist.

Unweit der Stelle (grade mal 20 km entfernt, wie mir Michael, als ich ihn gestern darauf ansprach, sagte), wo Prinzesschen jetzt begraben ist, hat sie damals mit vielen Artgenossen reichlich Futter (Heuschrecken!?) auf einem Erdnußfeld gefunden. Doch plötzlich kam ein Flugzeug angeflogen und versprühte dort Pestizide. Prinzesschen hat sich das, (wie mir Michael damals am Telefon erzählte), sehr lange angeschaut, dann endlich für „nicht gut“ befunden und sich in die Luft geschraubt um das Weite zu suchen.

Diese Geschichte kam mir sofort in den Sinn, als klar war, dass etwas nicht stimmen kann mit Prinzesschen …….

Es gibt so viele schöne auch aufregende Erinnerungen an Prinzesschen, die sicherlich jeder mit sich selbst verarbeiten muß. Nicht gut finde ich, was jetzt posthum gemacht wird: eine „Todesanzeige“ und ein „Kondolenzbuch“ ins Internet zu stellen, man sollte nicht vergessen, dass Prinzesschen eine Störchin war. Und ich bin sicher, dass aufgeschriebene Gedanken und Geschichten in Erinnerung an Prinzesschen unter anderer „Überschrift“ für viele Menschen keinen so unangenehmen Beigeschmack hätten.

Prinzesschen, die so viel für die Erkenntnisse in der Telemetrie beigetragen hat, die so unendlich viel dazu beigetragen hat auf den Storchenhof in Loburg aufmerksam zu werden (wie viele Mitglieder hat sie so dem Verein gebracht!), die überhaupt viele Menschen erst „auf den Storch“ gebracht hat…… Dieses Prinzesschen, das „keines der üblichen Maskottchen war“ (wie die Volksstimme schrieb), hat eine „ihrer Würde“ entsprechende Erinnerung verdient!


Viele Grüße von
Brit

Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint- Exupéry



wo Prinzesschen jetzt begraben ist,

Oh...



Liebe Brit,
das möchte ich an dieser Stelle einmal sagen:
Wenn Prinzeßchen von den Begleitern ihrer Reisen auch tatsächlich aufgefunden wurde, so ist das nicht zuletzt DEIN Verdienst, denn viele Stunden hast Du am Computer gesessen, die Koordinaten ermittelt und sie weitergeleitet. Dabei wolltest Du immer im Hintergrund bleiben....genau auch als Du den Storchenhof im Internet bekannt gemacht und viele Forumsleser aus Vetschau für den Storchenhof geworben hast!
Leider sagt das niemand von denen mal anerkennend, denen Du so viel geholfen hast, vom Storchenhof...

Viele Grüsse von
Erika

Die Eule ist das Zeichen der Weisheit, möge sie mir bei meinen Einträgen zur Seite stehen!



Na dann wurde es ja Zeit, dass es mal jemand sagt, Erika!
Liebe Brit - Danke für Deine viele(n) Mühe und Aktivitäten, um so Gutes in Gang zu setzen, bekannt zu machen, zu unterstützen!

Andrea

"Kinder, Tiere, Pflanzen,
da liegt die Welt noch im Ganzen."
Christian Morgenstern


Genauso war es. Kann mich noch genau erinnern, als Brit erstmals im Vetschau (damals noch) Gästebuch Loburg und eine Störchin mit einem Sender erwähnte. Das war der Startpunkt.

Hartmuth

www.knut-forever-in-our-hearts.de
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